Ich habe schon so viel übers Lernen, Zeigen und Üben geschrieben, dass ich bei dieser Gelegenheit, unbedingt hervorheben möchte, dass Spazierengehen vor allem eins machen soll: Spass! Den jedoch hat der Mensch nur, wenn sein Hund nicht die ganze Zeit über »herumspinnt« und der Hund hat nur dann Spass, wenn er sich nicht verantwortlich fühlen muss. Womit wir wieder beim meinem strukturierten Spaziergang sind. Durch nichts können Sie Ihrem Hund schließlich öfter und einfacher zeigen, dass Sie auf ihn aufpassen. Dass Sie alles im Blick und im Griff haben. Dass Sie auch in kniffligen Situationen gut für ihn sorgen. Kurz: Dass er sich auf Sie verlassen kann. Die Folge davon ist ein durch und durch entspannter Hund, der sich unterwegs gut benimmt und mit dem – und für den – das Gassigehen daher die reine Freude ist. Genauso, wie man es sich immer gewünscht hat. Am besten wäre es, Sie würden den Alltag und den Spaziergang mit dem Hund von Anfang an klar strukturieren. Dann nämlich käme es gar nicht erst zu Schwierigkeiten und Unzufriedenheit und Ihr Hund könnte von Anfang an eine sichere Bindung zu Ihnen aufbauen. Es ist aber nie zu spät, etwas zu ändern! »Sie können jeden Tag anfangen, die Beziehung zu Ihrem Hund zu verbessern.« Wenn Sie die Beziehung zu Ihrem Hund verbessern wollen, fangen Sie einfach noch heu- te an: indem Sie den nächsten Spaziergang auf meine Art machen. Das ist vielleicht erst einmal ungewohnt, womöglich auch anstrengend. Aber ist das ein Spaziergang, bei dem ständig etwas schiefläuft, nicht ebenfalls? Und das wird, wenn Sie nichts verändern, für immer so bleiben – womöglich verschlechtert sich die Situation sogar noch, weil Ihr Hund sich immer unsicherer fühlt und daher immer mehr »Marotten« entwickelt. Wenn Sie Ihrem Hund dagegen helfen, in seine natürliche Position zurückzufinden, wandelt sich alles zum Besseren. Er kann sich dann wieder voll und ganz auf Sie konzentrieren und sich zeigen lassen, wie ein entspanntes Leben funktioniert. Mit dem strukturierten Spaziergang schaffen Sie die Basis dafür, dass Ihr Hund alleine zu Hause bleibt, ohne Ihre Wohnung zu zerstören oder die gesamte Nachbarschaft in den Wahnsinn zu jaulen. Sie schaffen die Voraussetzung dafür, dass er nicht (mehr) unaufhörlich bellt, wenn es an der Türe klingelt, und/oder jedem Besucher die Hölle heiß macht. Hunde leben im Hier und Jetzt. Es schert sie nicht, was gestern war, wenn es heute schön ist. Sie handeln nicht rational, sondern reagieren nur instinktiv auf unser eigenes Verhalten. Das macht die Sache eigentlich ganz einfach, denn dadurch können wir sie gut steuern – und der Beziehung zu ihnen eine neue Richtung geben. Hin zum Glück. Es kann schon einmal ein bisschen länger dauern, bis ein Hund ein unerwünschtes Verhalten ablegt. Denn nicht selten wurde ihm dieses über lange Zeit »antrainiert« – natürlich unbewusst und nicht mit schlechten Absichten. Aber wer am Ball bleibt und jeden Tag aufs Neue seine Verlässlichkeit unter Beweis stellt, wird belohnt. Schließlich gibt es kaum etwas Schöneres, als gemeinsam mit seinem Hund die Welt zu entdecken. Ich wünsche Ihnen und Ihrem Hund eine tolle Zeit! Alles Gute, José Arce